Das Altenheim hat ausgedient – Wunsch nach Selbstbestimmung in der gewohnten Umgebung

Köln, 05. August 2013 | Generali Altersstudie

Das Altenheim hat ausgedient – Wunsch nach Selbstbestimmung in der gewohnten Umgebung

Köln – Altenheime sind bei Senioren nicht gefragt. Das belegt die Generali Altersstudie 2013. Nur knapp ein Drittel (32 Prozent) der heute 65- bis 85-Jährigen kann sich vorstellen, bei Pflegebedürftigkeit eine Wohnung in einem Heim zu beziehen. Ein Einzelzimmer in einem Seniorenheim würden sogar nur 21 Prozent akzeptieren. 59 Prozent der Alten möchten laut Generali Altersstudie 2013 mit Unterstützung eines Pflegedienstes in den eigenen vier Wänden bleiben, wenn sie einmal nicht mehr alleine leben können. 19 Prozent können sich das Leben in einem Mehrgenerationenhaus und 12 Prozent in einer Wohngemeinschaft mit anderen älteren Menschen vorstellen.

„Die Studienergebnisse zeigen deutlich, dass Seniorenheime als Regelform des Lebens bei Assistenzbedarf im Alter keine Zukunft mehr haben“, kommentiert der Soziologe Prof. Dr. Rolf Heinze von der Ruhr-Universität Bochum. Zugleich seien derzeit aber nur zwei Prozent der Wohnungen in Deutschland altersgerecht gestaltet.

Die repräsentative Befragung von mehr als 4.000 alten Menschen belegt diese Diskrepanz: 65 Prozent der 65- bis 85-Jährigen halten laut Generali Altersstudie 2013 ihre jetzige Wohnsituation für nur eingeschränkt altersgerecht. Gleichzeitig möchten die meisten von ihnen möglichst lange selbstbestimmt wohnen. „Es besteht also dringender Handlungsbedarf“, erklärt Loring Sittler, Leiter Generali Zukunftsfonds, der die Kommunen und die Wohnungswirtschaft vor einer besonderen Herausforderung sieht. „Gerade auf kommunaler Ebene gilt es, mit der Generation 65plus ins Gespräch zu kommen, Bedürfnisse zu erfragen und gemeinsam neue Wohnkonzepte zu entwickeln, die zum Beispiel auf nachbarschaftliche Netzwerke setzen.“ Wichtiges Ziel sei es dabei, den Schwerpunkt nicht nur auf die reine Fürsorge, sondern vielmehr auf die aktive Teilhabe Älterer zu setzen.

Wie das funktionieren kann, zeigt ein Beispiel aus der Stadt Willich am Niederrhein. Seit 2006 engagiert sich hier eine Gruppe von Senioren dafür, sich ihre Vorstellung vom Wohnen im Alter selbst zu erfüllen. Ihr Verein Plan A entwickelte einen Wohnkomplex mit 18 barrierefreien Wohnungen, der auf gemeinschaftliches Wohnen, gegenseitige Unterstützung und die Einbettung in ein nachbarschaftliches Netzwerk setzt. Der neue, zentral gelegene Komplex wird seit April 2013 bewohnt und bietet unterschiedlich große Wohnungen, die sowohl mit öffentlichen Mitteln gefördert als auch frei finanziert wurden. Realisiert wurde der Neubau mit der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft (GWG) des Kreises Viersen AG. „Das Beispiel zeigt, dass altersgerechtes Wohnen entsprechend dem wirklichen Bedarf der Senioren möglich ist, wenn engagierte Bürger, die öffentliche Hand und die Wohnungswirtschaft zusammenspielen“, bemerkt Sittler.

Quelle: Generali Altersstudie 2013

Die Generali Altersstudie
Die Generali Altersstudie liefert eine fundierte Basis, um die gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Diskussion zum Thema Altersbild und Alterspotenzial anzustoßen und zu beleben – vor dem Hintergrund der drängenden Herausforderungen des bevorstehenden demografischen Wandels unserer Gesellschaft. Für die repräsentative Studie wurden mehr als 4.000 ausgewählte Personen der Altersgruppe 65 bis 85 Jahre persönlich-mündlich (face-to-face) befragt. Prof. Dr. Renate Köcher und Dr. Oliver Bruttel vom Institut für Demoskopie Allensbach sind die Autoren der Generali Altersstudie. Die renommierten Wissenschaftler Prof. Dr. Rolf Heinze, Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Kruse, Prof. Dr. Thomas Klein sowie Prof. Dr. Gerhard Naegele haben als Wissenschaftlicher Beirat bei der Konzeption des Fragebogens mitgewirkt und die Studienergebnisse in weiterführenden Kommentaren in den gesellschaftlichen Kontext eingeordnet.

Die Generali Altersstudie ist im Buchhandel erhältlich: „Generali Altersstudie 2013 – Wie ältere Menschen leben, denken und sich engagieren“, Fischer Taschenbuch Verlag, ISBN 978-3-596-18935-9, 19,99 Euro.

Druckfähiges Bildmaterial sowie weitere Informationen zur Generali Altersstudie unter: www.generali-altersstudie.de

Der Generali Zukunftsfonds
Unter dem Leitthema „Der demografische Wandel – unsere gemeinsame Herausforderung“ bündelt die Generali Deutschland Holding AG seit 2008 die Aktivitäten ihres gesellschaftlichen Engagements im Generali Zukunftsfonds. Der Generali Zukunftsfonds steht unter der Leitung von Christoph Zeckra, Uwe Amrhein sowie Loring Sittler und unterstützt jährlich mehr als 30 Projekte mit dem Schwerpunkt „Förderung des Engagements von und für die Generation 55plus“. Darüber hinaus ist der Zukunftsfonds als Change-Manager, Vernetzer und Initiator im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements tätig. Wurden in der Aufbauphase besonders wirksame Best-Practice-Initiativen gefördert, erfolgen heute zunehmend Investitionen in die Infrastruktur von Freiwilligenarbeit.

Generali Deutschland Gruppe
Die Generali Deutschland Gruppe ist mit rund 17,2 Mrd. € Beitragseinnahmen und mehr als 13,5 Millionen Kunden der zweitgrößte Erstversicherungskonzern auf dem deutschen Markt. Zur Generali Deutschland Gruppe gehören unter anderem Generali Versicherungen, AachenMünchener, CosmosDirekt, Central Krankenversicherung, Advocard Rechtsschutzversicherung, Deutsche Bausparkasse Badenia und Dialog sowie die konzerneigenen Dienstleistungsgesellschaften Generali Deutschland Informatik Services, Generali Deutschland Services, Generali Deutschland Schadenmanagement und die Generali Deutschland SicherungsManagement.

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Pressemitteilung Generali (Köln, 05. August 2013)

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